16/05/2023
Selbstverständnis Sport- und Kulturverein Roter Stern Köln
Wir nehmen an Wettkämpfen teil und treffen uns zum zocken im Park, wir singen zusammen
oder gehen wandern und feuern einander am Spieltag an. Wir wollen gemeinsam eine gute
Zeit haben statt alleine vor Netflix zu hängen. Statt Konkurrenzdenken nehmen wir die
Ellbogen runter und uns an die Hand, denn wir wollen Solidarität leben.
Unser Verein lebt davon, dass wir ihn gestalten. Wir organisieren die Angebote, auf die wir
Lust haben, von der Strickgruppe über den Siedler-Abend, über die Leistungsgruppe im
Ligabetrieb bis zum Rehasport. Wir kommen zusammen bei Festen, gutem Essen und bei
Turnieren, bei denen wir Spenden sammeln für Betroffene von Unterdrückung, Gewalt oder
Naturkatastrophen.
Sport und Kultur verbindet! Deshalb arbeiten wir daran solidarische Beziehungen auch zu
anderen Akteuren und Organisationen aufzubauen. Dabei denken wir stets vom Veedel aus
(denn he hällt m'r zesamme). Wir glauben dass die Welt sich verändern muss und ein
freundlicherer, schönerer und vor allem solidarischerer Ort werden muss. Als Sportverein
wollen wir unseren Beitrag dazu leisten und gleichzeitig die Stadt verteidigen, gegen
Versuche von N***s und Rechten, sich Raum zu nehmen. In einer Stadt, in der Sport und
Kultur immer unverbindlicher, anonymer und vor allem immer teurer wird, wollen wir ein
Gegenangebot schaffen.
Wir organisieren uns demokratisch und stehen ein für Demokratisierung. Wir stehen immer
auf der Seite der Leute von unten, egal wo auf der Welt. Das bedeutet für uns sowohl
Aufmerksam zu machen auf Ungerechtigkeiten durch Bildungs- oder Kulturveranstaltungen
als auch selbst ein bezahlbares Sportangebot für alle zu schaffen. Wir stellen uns dabei in
die Tradition der Arbeitersportvereine.
Auch im Sport spielt männliche Dominanz leider immer noch eine große Rolle.
Vereinsführung, Trainer, Angebote, von Männern für Männer. Wir wollen Teil sein von den
Vereinen, die verstanden haben, dass das 20. Jahrhundert Geschichte bleiben muss.
Deshalb ermöglichen wir die autonome Organisierung von Frauen und Qu**rs im Verein
und sichern die Selbst- und Mitbestimmung in der Vereinsführung.
Apropos Selbst- und Mitbestimmung, auch die Jugendlichen im Verein können sich autonom
organisieren. Denn sie wissen selbst am besten, was sie wollen und ihnen gut tut.
Aus jeder Sportgruppe gibt es zwei Personen, die als Delegierte im Rat zusammenkommen,
gemeinsam mit dem Vorstand entscheiden sie über die Belange des Vereins.
Wir sind ein Sport- und Kulturverein für alle Leute von unten. Wir spielen kein Golf sondern
Fußball (und vieles mehr). Mitmachen können alle, auch ohne Aufenthaltsstatus kümmernwir uns drum, dass du dabei sein kannst. Damit auch Menschen mit nur sehr wenig Geld bei
uns Sport machen können, haben wir Fördermitgliedschaften und eine Beitragsgruppe ab
einem Euro. Wir gehen nicht davon aus, dass alle Körper das Gleiche leisten können,
sondern wissen, dass es Freude bereitet, mit unterschiedlichen Menschen zusammen Sport
zu machen, zu Essen, zu Trinken, zu Spielen oder zu Singen.
Wir begreifen unterschiedliche Kulturen und politische Positionen im Verein als wertvoll,
denn durch sie sind wir verbunden mit den Menschen auf der ganzen Welt, die für das gute
Leben für alle kämpfen.
Wir möchten in all unseren Unterschieden ein möglichst diskriminierungsarmer Raum sein.
Das wird alles sicher auch schwierig werden und es kann zu Konflikten kommen. Die wollen
wir stets so lösen, dass wir weiterhin möglichst solidarisch miteinander sein können und alle
weiter Teil des Roten Sterns bleiben können und wollen.
Roter Stern Allée!