Das ist so viel wie in keiner anderen Stadt in NRW. Und dennoch wurde die Fülle der Kölner Theaterszene von den drei Monopolzeitungen der Stadt bisher nicht angemessen dargestellt. Seit März 2009 ist das anders: seitdem erscheint akT, die Kölner Theaterzeitung. Es ist die erste und bisher einzige Theaterzeitung in Deutschland, die von den Theatern der Stadt herausgegeben wird - und zwar von den Zu
sammenschlüssen Kölner Theaterkonferenz und plattform kölner theater - und dennoch eine unabhängige Redaktion hat. Chefredakteurin ist die freie Journalistin und Theaterkritikerin Dorothea Marcus. Denn akT will Lust auf Theater machen, einen Überblick im Dschungel der Kölner Theaterlandschaft geben und sich kritisch und konstruktiv mit Theater und Kölner Kulturpolitik auseinander setzen. Dabei schließt der Begriff „Theater“ bewusst alle Formen der darstellenden Künste ein: Tanz und Kabarett, Oper und Performance. akT will auch zur Diskussion auffordern! Schreiben Sie uns per E-Mail Meinungen, Kommentare zur Kulturpolitik oder eigene Ansichten zu Stücken unter [email protected]
PRESSESTIMMEN:
Welt online
14.09.2009, aktuelle Nachrichten von 16:58 Uhr
Extrablätter für Kölns Theater
Von Christiane Hoffmans 13. September 2009, 04:00 Uhr
Wie viele freie Theater gibt es in Köln? Vielleicht 10 oder 20, gar 30? Wer auf eine der genannten Antwortmöglichkeiten tippt, liegt falsch.Denn die Domstadt hat unglaubliche 50 bis 60 freie, das heißt privat finanzierte Theater.Davon haben knapp 20 feste Häuser, wie etwa das Theater am Bauturm oder das Theater der Keller. Bei anderen handelt es sich um frei arbeitende Ensembles. Viele der Theater und Ensembles kämpfen ständig um ihre Existenz. Für sie ist es überlebenswichtig, von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Aber wie soll Otto-Normal-Theaterbesucher wissen, welche Produktion zu sehen und welche sehenswert sind? Von den lokalen Tageszeitungen fühlten sich die beiden Kölner Theaterverbände Theaterkonferenz und Plattform Kölner Theater stiefmütterlich behandelt. Ein Treffen, das Gerhardt Haag, Vorsitzender der Plattform, vor rund drei Jahren mit der Theaterredakteurin des „Kölner Stadtanzeigers“ hatte, half da auch nicht weiter. So haben die Freien aus der Not eine Tugend gemacht und eine eigene Zeitung gegründet. „Akt. Die Kölner Theaterzeitung“ erscheint jetzt einmal im Monat und wird kostenfrei in der Domstadt und im benachbarten Bonn ausgeteilt. Finanziert wird das Unternehmen von den zwei Theaterverbänden, der Stadt Köln (probeweise für ein Jahr) und der Rheinenergie AG zu 60 Prozent. Die restlichen 40 Prozent kommen aus dem Verkauf der Anzeigen. Nun hat Karin Beier, Intendantin der subventionierten städtischen Bühne, allen Grund, dem Projekt skeptisch gegenüberzustehen. Drängt sich doch der Eindruck auf, dass hier die Bühnen ihre Kritiker bezahlen. Doch Gerhardt Haag, der als Vorsitzender der Plattform im Hauptberuf das Theater im Bauturm leitet, beteuert, dass die unabhängige Berichterstattung der „Akt“-Journalisten wesentlich für die Glaubhaftigkeit der Zeitung sei. Und da kann es auch schon mal passieren, dass ein Theater die Zeitung auslegen muss, obwohl darin gerade der Verriss einer eigenen Inszenierung steht. Auch die Chefredakteurin des 32-Seiten-Blattes, Dina Netz, hat keine Bedenken. Bislang sei alles ohne Probleme gelaufen. Damit möglichst wenige Konflikte entstehen, hat sich die Redaktion einen Trick einfallen lassen und bespricht alle Premieren aller Theater gleich groß. Im Übrigen auch die des städtischen Schauspiels – „schon um der Vollständigkeit willen“, sagt Dina Netz. Denn das größte Kölner Theater beteiligt sich aufgrund der Bedenken seiner Intendantin nicht direkt an der Finanzierung des Blattes – schaltet allerdings Anzeigen in der Zeitung.