Komm’se rin
MARGA Bach, die Komikerin, Sängerin und jetzt Theaterleiterin, bekannt seit Jahrzehnten als Berliner Komödiantin, bundesweit auf Tour, hat sich der Pflege des langsam verschwindenden Berliner Dialekts angenommen.
In Hamburg gibt es das Ohnsorg-Theater, in München die Iberl-Bühne, in Düsseldorf das Schnibbel-Theater. Nur Berlin hat bisher keine Mundart-Spielstätte. Das hat nun die Kabarettistin Marga Bach geändert. Sie hat am 1. September 2018 an der Karl-Marx-Allee ein eigenes Theater, in dem nach Herzenslust berlinert werden soll, eröffnet.
„Ich muss wahnsinnig sein. Andere gehen in Rente, ich mache ein Theater auf“, sagt die gebürtige Biesdorferin, die zwar ihr Alter, aber nicht ihre Liebe zum Berlinern verschweigt. Daher träumte Bach schon lange vom eigenen Haus, das in Programmen den Berlin-Alltag auf die Schippe nimmt. „Das braucht die Stadt, in der immer mehr gesächselt oder geschwäbelt wird“, sagt sie. „Das Berlinern wird nur noch auf Zille und den Hauptmann von Köpenick reduziert. Das kann doch nicht alles gewesen sein!“
Seit 20 Jahren ist Bach Kabarettistin, war bei den „Stachelschweinen“, der „Kneifzange“, im „Tränenpalast“. Stets verkörpert sie Berliner Frauentypen – auch auf ihren Solo-Touren. Im Programm „Frech wie Rotz“ erinnert Bach mit ihrem Kollegen Norbert Schultz an Helga Hahnemann (1937-1991). Das Programm wird sie auch in ihrem Theater spielen.
Die „Berliner Schnauze“ zeigt sich als ein gemütliches Wohnzimmer-Theater im Alt-Berliner Stil mit kleiner Bühne und 80 Plätzen.