Seit 1983 arbeiten Künstlerinnen und Künstler unterschiedlichster Herkunft in den sechs Weddinger Gewerbehöfen der GESOBAU AG zwischen Gericht- und Wiesenstraße (Baujahr 1912). Das Quartier ist mit gut 70 Ateliers inzwischen eines der größten Kunstquartiere in Deutschland, doch ihr dauerhafter Bestand mit günstigen Mieten ist ungewiss. Das Mediationsverfahren zum geplanten Umbau wurde 2018 ohne Er
gebnis beendet.
2004 gründete einige Künstler den Verein „Kunst in den Gerichtshöfen e.V.“. Er verfolgt das Ziel, die Ateliers zu verschiedenen Anlässen zu öffnen und die Gerichtshöfe zu einem Ort des lebendigen Austauschs für Nachbarn, Künstler und Kunstbegeisterte zu machen. Er ist gemeinnützig, nicht kommerziell ausgerichtet und finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen. Alle Künstler der Gerichtshöfe können unabhängig von der Vereinsmitgliedschaft an den Projekten teilnehmen und mitarbeiten. Mit diversen Veranstaltungen bietet der Verein einer breiten Öffentlichkeit an, das Entstehen von Kunst in den Ateliers kennen zu lernen, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen und auch selbst bei Workshops kreativ tätig zu werden. Das Angebot richtet sich nicht nur an ein kunst- und kulturinteressiertes Publikum, sondern auch an Menschen, die normalerweise nicht den Weg in eine Galerie finden. Sei es zum jährlichen Wochenende der geöffneten Ateliers (Nacht+Tag, früher "Lange Nacht), zu besonderen Anlässen wie das „Wedding Kultur Festival“ mit Erwachsenen- oder Kinderworkshops oder zur jährlichen Nikolaus-Vernissage (bis 2018 „MoKuzuMimi - Moderne Kunst zum Mitnehmen“, jetzt "Kunst im Karton"). Die Künstler gewähren Einblick in die Ateliers und Werkstätten, zeigen aktuelle Arbeiten, verschiedene Werktechniken und suchen das persönliche Gespräch mit den Besuchern.