11/04/2022
Achtung, es wird länger, ist aber wirklich richtig wichtig.
Es liegt eine mega Woche hinter uns. Emotional auf jeden Fall. Zum einen, weil wir nach eineinhalb Jahren endlich wieder in Dresden im Zeitgeist mit Freunden feiern durften. Es ist jedes Jahr ein wichtiger Termin, ein Jahresabschluss, der angenehmer und vorfreudiger nicht sein könnte. Danke lieber Oli, dass wir Weihnachten würdig nachgeholt haben.
Wir haben es sehr genossen.
Am Mittwoch im Anker standen wir mit großartigen Künstlern auf der Bühne, um ein richtig wichtiges Projekt zu unterstützen. Ein Benefizkonzert unter dem Motto "Ein Lied für den Frieden".
Eine ernste Sache, die irgendwie bitteren Beigeschmack untermischt, würden wir gerne ansprechen. Wir betonen nochmals, es war ein Benefizkonzert mit super Musikern. Eine Darbietung, die eigentlich sehr viel mehr kosten würde ... Stimmung, die eigentlich unbezahlbar ist ... mit vielen Menschen, die für und an diesem Tag hart, mit viel Herzblut und ohne Lohn viele Stunden investiert, geplant, vorbereitet, nachbereitet haben, super Jobs am Einlass, an der Bar, hinter den Kameras und vorallem an der Technik und auf der Bühne geleistet haben. Ein Gesamtpaket, welches in Geld überhaupt niemals aufzuwiegen ist. Kommen wir nun zu dem Thema, welches wir los werden wollen.
Jeder der Künstler kennt es, jeder der Künstler hat es, jeder dieser wundervollen Künstler egal in welchem Bereich darf die goldene Karte verteilen und 1, 5, 10 oder 100 Leute über die Gästeliste ohne Bezahlung rein lassen. Man muss abwägen, wer sollte das sein, wem stößt man vor den Kopf, wenn man sagt, es geht nicht. Und aus Gästesicht ist es natürlich richtig cool, eine Ehre auf eben dieser Liste zu stehen, man ist etwas Besonderes. Man geht mit stolzgeschwollener Brust ganz anders durch den Einlass.
Allerdings ist uns im Anker etwas ziemlich sauer aufgestoßen. Wir erwähnen nochmals, viele Menschen haben ohne Geld gearbeitet um Menschen in Not helfen zu können. Es war ein Benefizkonzert und jeder Euro ist mehr als nur wichtig. Hinter den Kulissen allein für unsere Band gibt es Kollegen und Chefs, die Teile der Dienste abgenommen haben bzw am Morgen danach wussten, dass wir müde und weniger energiegeladen zum Job erscheinen. Schüler, deren Lehrerin auch lieber ausgeschlafen hätte anstatt nach weniger als 4 Stunden Schlaf zu unterrichten.
Ein Teenager, für Einlass und Kamera, der den nächsten Tag unausgeschlafen die Schulbank drückte, aber glücklich ist weil er ein Teil der Hilfe war. Oder die zwei Babysitter, die sich abgelöst haben um unserer Band zu ermöglichen, dass wir neben unserem Sänger Hempi auch seine Frau und Mutter seiner Kinder auf der Bühne präsentieren konnten. Alles weil Freunde Freunden helfen. Wer dann aber am Eingang darauf besteht, dass er auf der Gästeliste steht, ABER auch keinen noch so kleinen, anonymen Betrag in die Spendenbox stecken möchte, hat so ziemlich viel überhaupt nicht verstanden. Und DAS macht uns richtig traurig und auch zu einem gewissen Teil wütend. ACHTUNG, zum Verständnis, damit sind nicht die Partner der Künstler gemeint, die für unsere Begriffe natürlich dabei und in unserer Nähe sein sollten. Die aber an diesem Abend trotzdem sowohl Geld in die Box gesteckt haben, als auch ihre Getränke selbstverständlich bezahlt haben.
Aus diesem Grund möchten wir uns ab sofort von diesen goldenen Listen distanzieren, wir werden als einfache Gäste (ohne zu jeweilger Veranstaltung in irgendeiner Art Dienstleister zu sein), auch wenn wir noch so eng mit der Band befreundet sind, selbstverständlich den Eintritt bezahlen. Aber auch andersrum wird es bei uns, außer für den Partner des Künstlers, keinen freien Eintritt/ Gästeliste mehr geben. Lediglich der Partner leistet alles um den Künstler, hält den Rücken frei und teilt Sorgen und Nöte außerhalb der Bühne und muss sehr viel gemeinsame Zeit entbehren. Wer Künstler live erleben möchte, dem sollte es auch das Eintrittsgeld wert sein. Dem sollten alle Künstler es einfach wert sein. Dem sollten wir es einfach wert sein. Denn genau wie ihr, müssen auch wir beim Bäcker unsere Brötchen bezahlen.
Danke fürs lesen.
+++ Spendensumme Ergebnis +++
7000 Euro. SIEBENTAUSEND.
Ein Lied für den Frieden:
Karussell-Rockband
takayo
Jasmin Graf
fourroses
Joe's Company
Laszlo Rocks
Alex Huth mit Lili Marleen
Angelika Pörsch
Regina Katzer und natürlich auch die LVZ
Danke auch an die Schirmherrin Dr. Skadi Jennicke sowie Stadtverwaltung Leipzig. Und selbstverständlich allen, die hier nicht einzeln erwähnt wurden, aber dabei waren.
Freunde helfen Freunden 😍