Bemerkungen
Zunächst freuen wir uns, dass die fünf Fraktionen des Gemeinderates trotz Widerstände seitens der Verwaltung ihren Antrag in der vorvergangenen Gemeinderatssitzung aufrecht erhielten, um dieses Förderprogramm noch vor der Sommerpause beschließen zu können. Das ist wichtig, da die Sommermonate für viele Clubs und Spielstätten grundsätzlich ein schwieriges Quartal darstellen. Freiburg hat in den letzten Jahren viele wichtige Venues verloren. Wir können es uns nicht leisten, dass die wenigen verbliebenen Spielorte nun durch die Pandemie ebenfalls verschwinden.
Nun liegt ein Vorschlag zum Beschluss auf dem Tisch. Folglich war es in der Kürze der Zeit der Verwaltung doch möglich, ein Förderprogramm in vier Wochen aus dem Boden zu stampfen. Das freut uns. Die Verwaltung zeigt sich handlungsfähiger, als sie bzw. ihre Spitze sich selbst zunächst eingestehen wollte.
Inhaltlich bleibt die Beschlussvorlage an den meisten Stellen äußerst vage - etwa bei der Frage, wer zugangsberechtigt ist? Das kann sich in der Praxis als gut oder schlecht bewähren. Ist das Korsett zu eng, fallen womöglich einige wichtige Einrichtungen durchs Raster. Ist es zu weit, könnten womöglich Teile der äußerst knapp bemessenen Geldmittel am Ende nicht nur dort ankommen, wo sie eigentlich hingehören. (Der Titel der Vorlage richtet sich an "Clubs und Spielstätten" - die Zugangsberechtigung von Festivals ist dort zumindest nicht adressiert)
Die Orientierung an den Vorgaben der LiveKomm ist gut gewählt und richtig. Es zeigt, dass die Stadt in dieser Frage "kulturellen Neulands" auf die richtigen Akteure/Vorbilder schaut. Jedoch: Einen Nachweisen über ca. 24 Konzerte/Veranstaltungen im Jahr erscheinen für einige der Freiburger Spielstätten, um die es im Kern ja geht, zu hoch gegriffen. Wir begrüßen es daher, dass es sich hierbei lediglich um einen Orientierungsrahmen handelt. Aber zwölf Konzerte als Orientierungspunkt hätten es an dieser Stelle auch getan - mehr dürfen einige der bedrohten Orte rechtlich gar nicht durchführen.
Neue Lokalitäten - wie etwa das Abendrot Freiburg mit einem dezidiert musikalisch geprägten Charakter, oder der Nachfolgebetrieb des nun leider ebenfalls geschlossenen Kiez 57 namens Flamingo in den Räumlichkeiten des ehemaligen Walfisch - drohen unberücksichtig zu bleiben. Beide Orte sind der Musikszene ans Herz gewachsen - hatten sie doch den Mut, neue Gelegenheiten für Livemusik bieten, trotz aller Widrigkeiten, welche leider oft mit diesem Segment verbunden sind.
Bei der beabsichtigte Zugangsberechtigung für Festivals haben wir die Sorge, dass einige "antragserprobte" Akteur*innen den - mit 100.000 EUR sowieso viel zu knapp bemessen Fördertopf - überzeichnen, bevor die diejenigen, um die es hier eigentlich geht überhaupt zum Zuge kamen. Sollte die Zugangsberechtigung tatsächlich so weitläufig zu tragen kommen, werden 100.000 EUR vorne und hinten nicht reichen. Nicht über ein Quartal. Womöglich nicht mal über einen Monat.
Andere Städte haben weitaus früher und direkt mit weit höheren Summen (bei den Stadtstaaten Hamburg/Berlin waren es Millionenbeträge) Programme aufgelegt. Es ist daher gut und richtig, dass Freiburg jetzt nachzieht. Funktionieren kann das Ganze aber nur, wenn hinreichend Mittel zur Verfügung stehen, die Zugangsberechtigungen zielgerichtet sind, und die Hilfen so unbürokratisch wie möglich abzurufen sind.
Froonck Mitaine (1. Vorsitzender) : "Schon vor anderthalb Jahren hat Multicore zusammen mit der IG Subkultur auf das immer sichtbarere in Freiburg aufmerksam gemacht. Durch die Schließung des White Rabbit wurde erneut deutlich, dass, wenn eine Szenebühne verschwindet, kein Ersatz folgt. Wir müssen bereits heute die Zeit nach Corona im Blick haben und Entscheidungen treffen. Wir müssen gerade jetzt in der Krise die Basis und den Rahmen für die Sub- und Popkultur von morgen schaffen. Das, was die GEMA "U-Musik" nennt, kann nur überleben, wenn es einen gleichwertigen Platz neben der "E-Musk" erhält - in der öffentlichen Wahrnehmung, der Wertschätzung, den Zugangsberechtigungen zu Förderungen sowie einer Ausstattung auch durch Räume in öffentlicher Hand. Neue kulturelle Strukturen müssen her.
Markus Schillberg (Mitglied im Vorstand) ergänzt: "Es ist höchste Eisenbahn für diesen Rettungsschirm. Gut, dass der Gemeinderat den Druck aus der Szene aufgenommen hat, und das Programm nun vor der Sommerpause hoffentlich beschlossen wird. Aber bitte mutig und nicht auf Sparflamme. Wie ein Antragsformular aussehen könnte, bleibt weiterhin unklar. Klar ist, das darf kein Bürokratiemonster werden. Es geht jetzt gerade für die Spielstätten um schnelle und möglichst unbürokratische Hilfen."
Grüne Fraktion Freiburg JUPI Fraktion Freiburg SPD Freiburg Kulturliste Freiburg Eine Stadt für alle - links ökologisch feministisch Freie Demokraten/Bürger für Freiburg Popsupport Freiburg Ulrich von Kirchbach Martin Horn Stefan Breiter Clubcommission Berlin Timothy Simms Atai Keller Julien Bender Julien Bender Sergio Schmidt Irene Vogel Sascha Fiek Sascha Fiek Clubkultur e.V.
Cafe Atlantik Swamp Freiburg Litfass Eimer - Freiburgs bestes Musicpub The Great Räng teng teng Gaststätte Waldsee BAR am Funkeneck Egon54 Ruefino Ruefetto Wodan-Halle, Freiburg Greet Bar McNamara's Irish Pub Freiburg Unicorn Music & Arts Cultural Center JORIS Artjamming Abendrot Freiburg flamingo_freiburg Beat Bar Butzemann
Slow Club Freiburg Jazzhaus Freiburg Crash Musikkeller ArTik Freiburg
DO 13.02.20² - Multicore Culturebuffet - Open Stage & Supportnetzwerktreffen 31 - 19:00 Uhr - Eintritt frei
Was bisher das Supportnetzwerktreffen war heißt jetzt - wir wollen zeigen, was in Freiburgs nicht immer sichtbaren Kulturlandschaft los ist - und welcher Ort wäre dafür gegenwärtig besser geeignet, als das Unicorn Music & Arts Cultural Center, auf dessen tolle Arbeit & Engagement in vielen Bereichen der Kunst & Kultur wir gerne hinweisen möchten👈.
🎶🎸🎹🥁 Und natürlich heißt es und natürlich wollen wir euch auf der Bühne sehen: Wir haben die OPEN STAGE im Gepäck - vollausgestattet - in bester hasentradition. Seid dabei, meldet euch vor Ort an. Aus Rücksicht auf die Nachbarschaft fangen wir etwas früher an. Erscheint also gerne zeitig.
SUPPORTNETZWERKTREFFEN heißt auch, wir wollen mit Interessierten, Freund*innen und Mitgliedern über Multicore Freiburg reden. Die großen Themen sind bekannt: , , , , , ,
Bringt euch ein, lernt uns kennen, lernt euch gegenseitig kennen. Für etwas Verpflegung soll gesorgt sein. 🥂🥪
Wir wollen mit euch ins Gespräch kommen - informell ohne Frontalunterricht, sondern gemütlich an Stehtischen in persönlicher .
Das Unicorn Music & Arts Cultural Center sammelt gegenwärtig Spenden, damit dieses Kulturzentrum verwirklicht werden kann. Die schwebt in Freiburg über vielen Vereinen und Initiativen. Wo immer Abhilfe geschaffen werden kann, braucht es Solidarität und Unterstützung. Bitte spendet:
https://www.startnext.com/unicorn-music-cultural-center
Veranstaltungsorte von Kleinkonzerten aufgepasst: Morgen (Mo 03.02.) startet die Bewerbungsphase für das Förderprogramm - ihr könnt dabei einen Zuschuss von 200 EUR (100 für die Venue, 100 für die Künstler*in') pro Konzert erhalten! 💰💵💸
Folgendes gibt es zu beachten:
1️⃣ Gilt für Konzertveranstaltungen bis max. 100 Gäste
2️⃣ 12-48 Konzertezuschüsse pro Jahr möglich
3️⃣ Nachweis über mindestens 24 Konzerte innerhalb der letzten zwölf Monate (Programmhefte, Flug- und Faltblätter, Link zu Onlineveranstaltung)
4️⃣ Kopie Handels-/Vereinsregisterauszug oder eine Gewerbeanmeldung beilegen
5️⃣ Der unterschriebene Antrag muss binnen 5 Werktagen nach der Ausfüllung (online) ausgedruckt und unterschrieben per Post bei der LiveKomm eingegangen sein
6️⃣ Bewerbungsschluss ist Freitag, der 23.02.2020
Hier geht's zum Antrag, sowie allen Infos:
https://www.initiative-musik.de/foerderprogramme/live100/
(Musikclubbetreiber*innen aufgepasst: Auch die anderen Förderprogramme der Initiative Musik sind einen Blick wert☝️)
Nach erfolgreicher Beantragung gestaltet sich der Durchführungsnachweis hinterher recht übersichtlich: Auflistung, Kopie der GEMA-Rechnungen, Programmnachweis, Gagennachweis.
Ran an die Zuschüsse!
Gerade in Freiburg sind die Bühnen rar geworden und die Möglichkeiten für Auftritte damit immer seltener - gerade für Nachwuchs- und Kleinkünstler*innen. 200 EUR können in dem Rahmen schon mal über die Durchführung eines Konzertes entscheiden . Nicht nur die Mieten sind hoch, auch die Pachten der Gast- und Spielstätten. Viele stellen sich zunehmend die Frage: Mach' ich Konzerte oder doch lieber "safeplay" durch regulären Gastrobetrieb und/oder Partyformate. Gleichzeitig ist Freiburg super jung und voller Kreativität, welche leider viel zu oft brach liegt, bzw. keinen Ort der Sichtbarkeit findet. Wir hoffen, dass sich viele Venues hier bewerben und damit möglichst viel von den Geldern nach Freiburg holen - sie sind hier gut angelegt!
Ebenfalls der Hinweis auf den Freiburger Bookingfonds - welcher demnächst startet - hier können bis zu 500,- EUR pro Veranstaltung beantragt werden.💸
Swamp Freiburg Litfass Eimer - Freiburgs bestes Musicpub Unicorn Music & Arts Cultural Center McNamara's Irish Pub Freiburg Oscar Wilde's Irish Pub & Café, Freiburg Kiez 57 Gaststätte Waldsee Artjamming JORIS Greet Bar Beat Bar Butzemann Egon54 BAR am Funkeneck Slow Club Freiburg ArTik Freiburg TheaterBar Freiburg Cafe Atlantik Jazzhaus Freiburg Crash Musikkeller Ganter HausBierGarten + Wodan Halle Schiff Freiburg - Hotel, Bar, Restaurant/Freiburger Blues Association Ruefino (Gerne in den Kommentaren vervollständigen!)
Popsupport Freiburg IG Subkultur Ulrich von Kirchbach subculture Magazine LiveKomm