David Ruis von Vineyard Kanada formuliert hier ein paar Gedanken, die ich sehr inspirierend finde, und die ich im Folgenden übersetzt habe:
Als Jesus in der Offenbarung, Kapitel 2-3 an "die Gemeinde" schreibt, finde ich spannend, dass er tatsächlich die "sieben Gemeinden" in Kleinasien adressiert.
Eine Lehre daraus könnte sein, dass es "das eine Wort" für die gesamte Kirche vielleicht gar nicht gibt, abgesehen natürlich von den Schriften, die wir als biblischen Kanon erkannt haben und die die Grundlage für uns alle sind. Und selbst dann gibt es eine überwältigende Vielzahl von Auslegungs- und Umsetzungsmöglichkeiten.
Wenn mich Leute fragen: "David, was sagt der Herr heute zu seiner Kirche?", dann macht mich das oft ratlos und ich finde die Frage etwas befremdlich. Ich habe keine Ahnung. Ich finde es schwierig genug, herauszufinden, welchen Weg Er mit uns als lokaler Gemeinde gehen möchte, geschweige denn mit uns als nationaler Familie von kanadischen Vineyads - auch ohne nachzuspüren, was er im Moment zu allen Leuten an allen Orten sagt.
Okay.
1. Was "schreibt" Er jetzt gerade an uns? "Ich sehe euch," sagt er, "und hier sind meine Gedanken über eure Pläne." Es ist nicht unsere Verantwortung, das Sprachrohr für die gesamte Kirche zu sein. Lasst uns einfach die gesamte Kirche lieben. Wir müssen dabei wahrhaftig sein und uns im Leib Christi gegenseitig ermutigen, ermahnen und sogar herausfordern, aber Er allein ist das Haupt. Kolosser 2, 16-23 warnt uns davor, uns ständig dessen zu "rühmen, was wir geschaut haben" und dabei Demut zu heucheln und Engel zu verehren (also die Überbringer der Botschaft statt des fleischgewordenen Wortes) und so den Eindruck zu erwecken, wir seien stärker mit Jesus als dem Haupt verbunden als andere. Denn dann stehen wir möglicherweise in der Gefahr, unsere Verbindung zu Ihm komplett zu verlieren.
2. Das voraussetzend, sollten wir den jetzigen Moment gemäß der hervorragenden Worte von Jay Pathak vor allem dafür nutzen, um selbst in den Spiegel zu schauen und zu erkennen, wo wir umkehren müssen. Und nicht zuallererst für das Bestreben, unsere Geschwister auf ihre Irrwege hinzuweisen. Dafür mag es durchaus eine richtige Zeit und einen angemessenen Ort geben. Buße ist nicht so sehr eine unwillkürliche Reaktion auf das Wirken des Heiligen Geistes, als vielmehr ein Moment des Sinneswandels: eine Neuausrichtung unseres Denkens, unserer Sicht und unserer Überzeugungen, damit sich bei uns Haltung, Verhalten und Handeln mit Nachhaltigkeit so verändern können, wie der Herr es sich von uns wünscht.
3. Basierend auf dem gelassenen Selbstvertrauen, das ein Lebensstil im Gehorsam gegenüber Jesus hervorbringt, sollten wir uns darüber definieren, "wer wir sind" und nicht darüber, "was wir nicht sind". Ich selber tappe viel zu oft in diese Falle. Hier gilt, was Paulus in 2.Korinther 10, 13-18 sagt (Neues Leben Bibel, durch wörtliche Übersetzungen der englischen The Message-Überrtagung ergänzt): "Wir werden nicht mit einer Vollmacht angeben, die wir gar nicht besitzen. Wir wollen vielmehr innerhalb der Grenzen bleiben, die uns Gott gesteckt hat... ... [ The Message: Wir drängen uns nicht in die Werke von anderen hinein, um uns einzumischen oder einen Platz im Rampenlicht einzufordern.] Wir hoffen nur, dass euer Glaube wachsen und unser Wirken unter euch immer weitere Kreise ziehen wird. [The Message: Wir haben nicht die Absicht, uns die Arbeit anderer anzueignen und die Anerkennung dafür einzustreichen.]
4. Und lasst uns über all dem nicht "das Alltägliche" aus dem Blick verlieren. Feiert das Gewöhnliche. Ein gewöhnliches Gemeindeleben vor Ort. Gewöhnliche Menschen, die Gott und einander lieben. Ein Schritt nach dem anderen - um so das außergewöhnliche Hereinbrechen des Königreichs in unseren gewöhnlichen Alltag ebenso wie wie in unsere Konferenzen, Versammlungen und YouTube-Erfahrungen zu erleben. Um "das Wort des Herrn" zu hören, während wir echtes Leben in Echtzeit leben. Jeden Tag. In jedem Augenblick. Und in seiner kostbaren, wertvollen Gegenwart.
Was uns und unsere Gemeinschaft gerade umtreibt, scheint für uns oft die ganze Welt zu betreffen, oder wir gehen zumindest davon aus, dass sicher alle davon wissen. Fakt ist aber, dass uns aus der Perspektive des großen Ganzen kaum jemand zur Kenntnis nimmt, egal, für wie wichtig wir uns selbst halten. Wirklich wahr. Und das ist okay. So sieht es eben aus, wenn man Kerzenlicht, Sauerteig und eine Schafherde ist in einer Welt, die sich nach dem großen Feuerwerk und schnellen Lösungen sehnt, und danach, Teil eines respekteinflößenden Wolfsrudels zu sein. Lasst uns schlicht uns selbst hingeben, um ein lebendiges Zeugnis zu sein und Nächstenliebe zu üben, damit die Menschen tatsächlich unsere guten Werke sehen, und nicht unsere Veranstaltungen, Lieder und erbaulichen Ansprachen - lasst uns eine leuchtende Stadt auf einem Berg sein, wie Jesus es trefflich ausgedrückt hat. Denn dadurch wird der Vater verherrlicht. Die Menschen werden an unserem Leben erkennen, dass wir Jesus folgen und Ihn anbeten.
Sein Königreich komme.
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