
19/05/2022
Photos from Norient's post
Since 2018, Klangteppich has been presenting musicians from Iran and the Iranian diaspora in new enc Klangteppich initiates cross-border collaborations, questions Eurocentric perceptions of music, and generates attention for artistic forms of expression beyond biases.
Based on the festival, Klangteppich also facilitates residencies for musicians from the Iranian diaspora. The nonprofit Klangteppich e.V. was founded in 2019 to put the activities around the festival and the artist residencies on a broader basis.
Photos from Norient's post
Wired mit Haleh Redjaian - Installation, Farahnaz Hatam und Nazanin Noori - Electronics, Azin Zahedi - Santur, Shabnam Parvaresh - Bassklarinette.
Am 2. Juni im Tak Theater Aufbau Kreuzberg.
Tickets Tickets: https://www.eventbrite.com/cc/klangteppich-2022-302209
VA: Klangteppich 2022: Eröffnung, Konzert "Wired"+Diskussion
Persien 1890: im ganzen Land verzichten Menschen auf den Konsum von Tabak, die Wirtschaft droht, in Schieflage zu geraten. Von Tabriz im Nordwesten bis Kerman im Südosten, von Mashhad im Nordosten bis Shiraz im zentralen Süden entflammen Proteste gegen die Konzession, welche der Schah von Persien einem britischen Konzern für die Herstellung und den Handel von Tabak erteilt, und diesen damit zum Monopolisten gemacht hat. Die zentrale Technologie für die Verständigung der Protestierenden über tausende Kilometer ist die Telegrafie. An ihrem Auf- und Ausbau im Land haben deutsche Ingenieure und Firmen mitgewirkt.
Als neues Phänomen hat Telegrafie im 19. Jahrhundert Naturwissenschaftler, Schriftsteller und Musiker gleichermaßen beschäftigt. Hermann von Helmholtz vergleicht 1868 die Telegrafendrähte mit Nervenbahnen, die den Körper wie ein Land durchziehen, für Henry David Thoreau klingen sie auf seinen Spaziergängen wie ein äolische Harfe, ein Erfinder meldet einen Telegrafen, der musikalische Töne übermitteln soll, zum Patent an. Noch Ende der 1950er Jahre wird im Münchner Siemens-Studio für elektronische Musik mit Klangerzeugung auf der Basis von Lochstreifen-Telegrafie experimentiert.
Die Künstlerinnen von „Wired“ befassen sich mit den technischen Eigenheiten von Telegrafie im Verhältnis von Klang, Raum und musikalischer Kommunikation, mit ihrer Bedeutung in geopolitischen Machtkämpfen europäischer Mächte in Iran und als Instrument zur Organisation zivilen Ungehorsams. Die bildende Künstlerin Haleh Redjaian arbeitet in ihren geometrischen Kunstwerken mit Fäden, sie kreiert die räumliche Installation, in welcher die Musikerinnen interagieren. Das Ensemble weckt verschüttete Wahrnehmungen von Telegrafie als Geräuschmusik und erinnert an die Entwicklung elektronischer Musik aus der Kommunikationstechnik.
Das Projekt wird ergänzt durch eine Podiumsdiskussion, in welcher Redjaian und zwei Musikerinnen gemeinsam mit der Historikerin Amelia Bonea vom Heidelberg Centre for Transcultural Studies und der Politikwissenschaftlerin Azadeh Zamirirad von der Stiftung Wissenschaft und Politik über ihre Erkenntnisse, Technologietransfer und Protestformen zwischen Europa und Westasien sprechen. Die Diskussion wird geleitet von der Journalistin und Moderatorin Susan Zare aus Köln.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Gefördert von der Staatsministerin für Kultur und Medien.
Festival for music of the Iranian diaspora IV in June 2022.
https://www.klangteppich.berlin
Dard-i door – Ein ferner Schmerz von und mit Reza Askari – Kontrabass, Tanasgol Sabbagh – Spoken Word.
Am 3. Juni im Tak Theater Aufbau Kreuzberg.
Tickets Tickets: https://www.eventbrite.com/cc/klangteppich-2022-302209
VA: Klangteppich 2022 - Dard-i door – Ein ferner Schmerz / A distant Pain
München 1967: die Stadt ist eine der Stationen der Reise von Schah Mohammed Reza Pahlavi durch Deutschland. Auch hier protestieren Studierende gegen den Schah-Besuch, die deutschen Sicherheitsbehörden sind nervös und verhaften iranische Studierende ohne begründeten Verdacht.
Einer von ihnen ist Mohammad Reza Askari-Motlagh. Als Arzt sorgt er in den 1980er Jahren für die Einreise und Behandlung von Kindern aus dem Iran-Irak-Krieg nach Deutschland.
Der Kontrabassist Reza Askari schreibt Musik für seine eigenen Bands, hat musikalisch bislang
jedoch keine persönlichen Themen berührt. Gemeinsam mit der Spoken-Word-Künstlerin Tanasgol Sabbagh nähert sich Askari der komplexen und auch widersprüchlichen Vaterfigur. Sabbagh schreibt Gedichte und performative Texte, in denen sie gesellschaftliche Missstände aus persönlicher Perspektive aufgreift. Die beiden Künstler_innen loten aus, inwiefern sich ihre Erfahrungen ähneln, ihr Selbstverständnis und ihre Haltung zu politischen und gesellschaftlichen Themen geprägt haben. Ein Schlüssel dafür ist der Rhythmus, der das Instrument Kontrabass und die Spoken-Word-Performance verbindet.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Gefördert von der Staatsministerin für Kultur und Medien.
Festival for music of the Iranian diaspora IV in June 2022.
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Liza – eine liminale Reise - UA (Shaahin Peymani – Klangkunst, Judith Hamann - Cello, Florian Bergmann – Klarinette)
Am 3. Juni im Tak Theater Aufbau Kreuzberg.
Tickets Tickets: https://www.eventbrite.com/cc/klangteppich-2022-302209
VA: Klangteppich 2022 - Projekte Liza
Deutschland 1968: in der jungen Bundesrepublik protestieren tausende Studierende gegen alte Nazigrößen an den Schaltstellen der Macht, in Kulturinstitutionen und an den Hochschulen, für eine Neuordnung der Gesellschaft. Die Revolte bewirkt einen beispiellosen politisch-kulturellen Umbruch. Elisabeth Agnes Preis (*1936) aber entscheidet sich, Deutschland zu verlassen, für ein Leben im autoritären Regime Iran unter Schah Mohammed Reza Pahlavi. Im August 1968 fährt sie mit ihrem Ehemann Seyed Kazem Hanafi Yazdi (*1933) und ihrem gemeinsamen, achtjährigen Sohn Thomas mit dem Auto von Wuppertal über St. Lorenz und Graz in Österreich, Zagreb und Belgrad in Jugoslawien, Sofia in Bulgarien, Istanbul, Ankara, Samsun und Erzurum in der Türkei über Täbris und Karaj nach Teheran. Sie eröffnet einen Laden für Naturkost und verbringt bis zu ihrem Tod im Jahr 2002 nur noch Urlaube in Deutschland.
Der Klangkünstler Shaahin Peymani ist Enkel von Elisabeth Agnes Preis. Er hat ihr Reisetagebuch von August 1968 gefunden, in dem sie die Route, Aufenthaltsorte, Begegnungen mit Fernfahrern, „Gastarbeitern“ und Weltenbummlern, die Mahlzeiten und auf der Fahrt angestimmte, deutsche Schlager beschreibt. Die Reise seiner Großmutter ist Grundlage für ein elektroakustisches Werk, das er gemeinsam mit der Cellistin Judith Hamann und dem Klarinettisten Florian Bergmann erarbeitet und bei Klangteppich IV uraufführt.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Gefördert von der Staatsministerin für Kultur und Medien.
Festival for music of the Iranian diaspora IV in June 2022.
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Klangteppich Festival for music of the Iranian diaspora IV präsentiert: Haleh Redjaian – Installation, Objekte.
Redjaian, geboren 1971 in Frankfurt am Main, ist bildende Künstlerin. Sie studierte Kunstgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt und setzte ihr Studium in Zeichnung und Druckgrafik und anschließend in Bildhauerei an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Antwerpen fort. Ihr Studium in Bildender Kunst schloss sie an der Hochschule für Bildende Künste in Antwerpen ab. In Berlin arbeitete sie acht Jahre als Assistentin des bekannten venezolanischen Künstlers Arturo Herrera. Ihre Werke waren in Einzelausstellungen zu sehen, unter anderem in der Federkiel Stiftung in München und im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt, sowie in Gruppenausstellungen in der Städtischen Galerie in Bietigheim-Bissingen und im Projektraum der Alten Feuerwache in Berlin. Redjaian verbindet in ihren Linienzeichnungen auf Papier, auf handgewebten Teppichen und in ihren raumgreifenden Installationen die geometrische Tradition der westlichen Moderne mit persischer Ornamentik. Obwohl Redjaian auf dem Papier oft mit Lineal, auf den Teppichen und in ihren Rauminstallationen mit geradlinig verspannten Fäden ihre Linien zieht, setzt ihre Arbeit auch auf die Störung und mithin Unzulänglichkeit des Rasters, eines geordneten Systems.
Redjaian kreiert eine Installation für die Aufführung mit der Santur-Spielerin Azin Zahedi, der Bassklarinettistin Shabnam Parvaresh und den elektronischen Musikerinnen Nazanin Noori und Farahnaz Hatam.
Festival for music of the Iranian diaspora IV in June 2022.
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Klangteppich Festival for music of the Iranian diaspora IV präsentiert: Shaahin Peymani – Klangkunst, Sound Walk, Komposition, Performance.
Peymani wird 1990 in Teheran geboren. Er studiert Textiltechnik an Hochschulen in Teheran und Komposition am Teheraner Konservatorium für Musik. Seit 2013 arbeitet er mit Field Recordings und als Toningenieur, er komponiert Musik für animierte und experimentelle Kurzfilme, seit 2015 verwirklicht er eigene audiovisuelle Installationen. Peymani ist Mitgründer des LAN Ensembles, das 2017 beim Tehran Contemporary Music Festival und in Kunstgalerien auftritt. An der Teheraner Universität der Künste gibt er 2019 einen Workshop über Sound und experimentelle Animation, 2020/21 Workshops zu Klangkunst an der Bidar School for Art and Literature. Werke von Peymani wurden 2021 online ausgestellt von New Media Caucus in Evanston/US und 2020 von The Mosaic Rooms in London/UK, im Zentrum für zeitgenössische Kunst Espace Croisé in Roubaix/FR und 2019 im Poşe Artist Space Istanbul. Seit 2019 lebt Peymani in Berlin und absolviert seinen M.A. in Sound Studies an der Universität der Künste.
Shaahin Peymani arbeitet für Klangteppich gemeinsam mit der Cellistin Judith Hamann und dem Klarinettisten Florian Bergmann.
Festival for music of the Iranian diaspora IV in June 2022.
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